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Der Wotanstein (auch "Wodanstein") gilt als einer der imposantesten Megalithdenkmäler Deutschlands. Die Besonderheit des Wotansteins besteht darin, dass er aus ortsfremdem Quarzit besteht. Dieses Material ist erst wieder im Gebiet von Borken in rund 25 km Entfernung zu finden. Man vermutet, dass der Findling im 3. Jahrtausend vor Christus hierher gebracht und aufgestellt wurde. Eine frühe rituelle oder religiöse Nutzung ist aufgrund der auffälligen Häufung von ähnlichen Menhiren im Raum zwischen Fritzlar und Kassel sehr wahrscheinlich. Der Stein wurde dann später (ab dem 1. jahrtsd. v. Chr.) wohl von den Chatten in der Sakrallandschaft Mattium als Verehrungsort des Wodan (Hauptgott in der nordisch-germanischen Mythologie) genutzt. Der Stein wurde schon 1407 als der "lange steyn zu Madin" urkundlich erwähnt. Laut mündlicher Überlieferung soll der Stein im 7-jährigen Krieg (1756-1763) ausgegraben worden sein, weil man Schätze unter ihm vermutete. Man fand aber nur Überreste menschlicher Knochen und stellte fest, dass er genauso tief in der Erde steckt, wie er über der Erde steht. Der Sage nach wollte der Teufel vom Lamsberg aus die erste christliche Kirche des Bonifatius in Fritzlar, die aus dem Holz der Donareiche errichtet worden war, mit dem Stein zerschmettern. Er sei jedoch am vorgehaltenen Schild des Erzengels Michael abgeprallt und an der Stelle, wo er heute steht, in die Erde gefahren. Die Eindrücke und Löcher am Stein deutete man als Handabdrücke des Teufels. Diese großen Menhire sind auch die bekannteren, insbesondere der Gollenstein, als der größte der deutschen Menhire. Keiner weiß so recht, wozu diese Steine aufgestellt wurden. Für manche Steine ist der Standort astro-archäologisch verständlich, da der Sonnenaufgang von dort am Horizont mit markanten Bergen übereinstimmt an bestimmten Tagen. Für andere sind steinzeitliche Steinhauerarbeiten Zeugnis der kulturellen Bedeutung. Vermutlich auf Fruchtbarkeit soll diese Höhlung im Fraubillenkreuz hinweisen. Die Christianisierung hinterließ ihre Spuren beispielsweise auch am Fraubillenkreuz und am Menhir von Ober-Saulheim
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