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Ein Blick aufs lange Ende der Anlage. Ein zentraler, relativ großer Wächterstein steht in der Mitte der kurzen Seite.
Der "Visbeker Bräutigam" liegt nördlich des Flüßchens Engelmannsbäke. Er gehört zum Grabtyp der sogenannten Lang- oder Hünenbetten. Eine 104 m lange und 8,5 m breite Erdaufschüttung mit einer rechteckigen Einfassung von 130 Findlingen enthält im Westteil die eigentliche völlig erhaltene Grabkammer von 10 m Länge. Die Bedeutung dieses langen Erddammes ist bislang nicht bekannt. Beachtliche Wächtersteine begrenzen das Ende des Hünenbettes. Es ist eine der größten Anlagen dieser Art in Norddeutschland. Der "Visbeker Bräutigam" liegt in einer Gruppe von fünf in Größe, Konstruktion und Ausrichtung unterschiedlichen Grabanlagen der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur. Die Kammern waren ursprünglich mit Erde bedeckt, und hatten einen schmalen, niedrigen Zugang aus Findlingen. Dort wurden die Toten mit Beigaben wie Tongefäßen, Steingeräten und Schmuck beigesetzt. Systematische Ausgrabungen haben im Bereich Engelmannsbäke nie stattgefunden, so daß in einigen Gräbern die Fundzusammenhänge noch weitgehend intakt sein dürften, wobei die Gebeine der Bestatteten aber vollständig vergangen sind. Hier beginnt der Brautweg, der entlang der Kellersteine zur "Visbeker Braut" führt. Diese Großsteingräber wurden für ganze Sippschaften verwendet. In einem großen, mit Findlingen befestigten Wall befindet sich eine, manchmal auch mehrere Steinkammern. Die waren von der Seite aus zugänglich. Wenn es eine Hauptgrabkammer gab, lag die am nördlicheren Ende des Walles. Auf der Gegenseite befanden sich oft Wächtersteine, besonders mächtige, aufgerichtete Findlinge. Auch nach der Jungsteinzeit wurden diese Wälle für Beisetzungen genutzt, viele Urnenbestattungen konnten nachgewiesen werden.
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